Der Hochwechsel und seine

Geschichte

Der Wechsel-Masenberg-Gebirgsstock wurde vor seiner Erschließung als einheitliche Gebirgsmasse angesehen. Im Jahre 860 schenkte der karolingische König Ludwig "der Fromme" die 100 Huben am Witanesberg ("ad Uuitanesperc"), dem Erzbistum Salzburg. Während der Ungarneinbrüche wurde die Gegend nun Hartberg (slawisch "Dobronuc") genannt, was soviel wie Eichenwaldgebirge bedeutet.
Die Kolonisten des Erzbischofs von Salzburg waren es auch, die ab etwa 1130 das Vorauer Gebiet zu roden begannen. Graf Wolfrad von Treffen kolonisierte dann von 1141 bis etwa 1180 das Bergland von Wenigzell, während Graf Ekbert von Formbach-Pitten den Wald an der Lafnitz an die Formbacher Mönche zur Rodung gegeben hatte, so daß bereits 1163 von Erzbischof Eberhard von Salzburg die Pfarrkirche Sankt Peter in Mönichwald eingeweiht werden konnte. Die Rodung wurde nach dem Tode des Grafen Wolfrad um 1180 von den Herren von Krumbach weitergeführt, die von Waldbach nach Breitenbrunn und Sankt Jakob vorstießen.

Topographie

Der Wechsel bildet die nordöstliche Grenze zwischen Steiermark und Niederösterreich, liegt auf steirischer Seite in den Bezirken Hartberg und Weiz, auf niederösterreichischer Seite im Bezirk Neunkirchen. Er bildet das Ostkap der Zentralalpen. Der Zug des Wechsels streicht vom Stuhleck über die Pfaffen und den Umschußriegel allmählich ansteigend zum Hochwechsel hinan, und zieht in sanfter Senke über den Niederwechsel nach Mönichkirchen hinab.
nach oben

Geologie

Der Hauptstock des Wechsels gehört dem kristallinen Schiefergebirge an. Nur die nördlichen Verzweigungen der Silurformation mit ihren Kalken an. Die Höhen zeigen überall Gneisschichten, Glimmerschiefer und grobkörnige Granitblöcke. Weiße Quarzfelsen ragen häufig über den moosigen Rasen empor. Tiefer zeigen sich auch ungeheure Flöze eines sandsteinähnlichen Gneises. Der Wechsel ist sehr reich an Wasserquellen, welche oft schon in 1600 Metern Seehöhe entspringen und dann als kleinere und größere Bäche nach allen Seiten ablaufen.
nach oben

Vegetation

Die am meisten vorkommenden Baumarten sind Fichten, Tannen, Föhren und Lärchen. Eine Eigentümlichkeit besteht in dem Umstand, daß auf den Hochwald fast unmittelbar die kahle Matte folgt, ohne die übliche Krummholzregion. Der Boden ist teils mit verschiedenen Moosarten, über welche man wie auf Matratzen geht, besonders mit Steinmoos (cetraria islandica) und der kleinen, bäumchenförmigen, weißen Strunkflechte (cladonia rangiferina), teils mit kurzem Grase (Pirstling) bedeckt.
Von den Waldtieren sind Rehe und auch Gemsen sehr häufig, seltener Hirsche. An Wildgeflügel finden sich unter anderem Auer- und Birkhühner, Rebhühner und Wachteln.
nach oben

Aussicht

Die Aussicht vom Hochwechsel ist von hervorragender Bedeutung in den Ostalpen. Im Norden sieht man Neunkirchen, Wiener Neustadt, an klaren Tagen Wien und die Ausläufer der Karpaten. Nordwestlich erkennt man den Neusiedlersee mit den umliegenden Ortschaften, dann die Bucklige Welt als Grenze zwischen Niederösterreich und dem Burgenland, weiter südlich dann die burgenländischen Orte Pinkafeld, Oberwart und Rotenturm, die pannonische Tiefebene mit dem weit dahinterliegenden Plattensee, Burg Güssing und die Riegersburg, Donatiberg und Wotsch in Slowenien und Kroatien, den Ringkogel bei Hartberg, Die Festenburg, Stift Vorau, den Masenberg, die Pack, den Schöckel, den Triglav in Slowenien und das Bacherngebirge, die Villacher Alpen und das verworrene Netz der obersteirischen Alpen, die Fischbacher Alpen, die Hohe Veitsch, Stuhleck, die Pfaffen, Rax, Semmering, Gloggnitz und schließlich den Schneeberg.
nach oben

Last Update 04-05- 2002 optimiert Internet Explorer 1024x768
© by Franz Reingruber 2002